In ihrer umfassenden Studie «Biodiversitätsschädigende Subventionen in der Schweiz» reden die Eidg. Forschungsanstalt Wald, Schnee und Landschaft WSL und das Forum Biodiversität der Akademie der Naturwissenschaften SCNAT Klartext – auch bezüglich der Windenergie: «Windkraftanlagen haben eine negative Auswirkung auf die Biodiversität». Zudem halten sie fest: «Eine Abschaffung der Subventionen würde den Ausbau der Windkraft weitgehend beenden».
Damit bestätigen sie, was Freie Landschaft Schweiz FLCH seit Jahren konstatiert: «Der Bau von Windkraftanlagen benötigt Infrastruktur: neue Erschliessungsstrassen, die für schwere Transportfahrzeuge geeignet sind, bleiben auch nach der Installierung bestehen. Diese fragmentieren und führen zu einer Nachfolgenutzung, die zur Störung des Oekosystems beitragen kann (…) Windturbinen und die beim Betrieb entstehenden Luftturbulenzen verursachen Vogelschlag. Je nach Standort der Kraftwerkanlagen kann dieser schwerwiegende Folgen für die Artbestände haben. Auch Fledermäuse sind davon betroffen.»
Die Aussage «Eine Abschaffung der Subventionen würde den Ausbau der Windkraft weitgehend beenden» bekräftigt, was FLCH ebenfalls seit Jahren kritisch kommentiert: Windkraftanlagen werden primär – entgegen anderslautenden Beteuerungen ihrer Promotoren – nicht gebaut, um die Stromversorgung zu verbessern, sondern um die Bundessubventionen abzuholen. Zudem sind geplante Windparks meist „grüne“ Prestigeprojekte für grosse Elektrizitätswerke. Dass Windkraftanlagen umweltfreundlich seien, ist aber ein Etikettenschwindel!
Die Lösungsvorschläge die WSL-Studie vermögen indes teilweise zu überzeugen: Von einer Eliminierung der Subventionen sei abzusehen, die für die Windenergie geplante Ausbauleistung sei zu halbieren, freiwerdende Gelder seien in die Förderung anderer erneuerbarer Energien zu investieren und die Biodiversität sei in den Auflagen für die Vergabe der Subventionen stärker zu gewichten.
Die WSL-Studie geht aber noch von der 2016 geplanten Ausbauleistung aus. Inzwischen visiert das Bundesamt für Energie mit EnergieSchweiz und Suisse Eole aber mehr als eine Verdoppelung der Windstromproduktion (von 4‘300 auf 9000 GWh) an – ein Ausbau, der in unserem windschwachen Land nur mit mindestens 2500 je über 200 m hohen Windturbinen zu realisieren wäre und jährliche Subventionen von rund 1.5 Milliarden generieren würde – und dies während 15 bis 20 Jahren.
Es ist jedoch nicht nur die Biodiversität, die durch einen so massiven Ausbau der Windkraft noch mehr geschädigt würde: Im gleichen Ausmass würden auch die Landschaft, die Gesundheit der Windpark-Anrainer und die Volkswirtschaft beeinträchtigt. Berücksichtigt man das gesamte Schadenspotenzial der Windkraft und stellt ihm deren geringes Produktionspotenzial gegenüber, so wird ersichtlich, dass unser Land für die Windkraft einen unverhältnismässig hohen Preis zahlen müsste.
Freie Landschaft Schweiz FLCH fordert deshalb die Investition der bisher für die Windkraft reservierten Beträge in erneuerbare Energien ohne negative Auswirkungen auf Biodiversität, Landschaft, Gesundheit und Volkswirtschaft.
Die umweltfreundlichste Energie ist dabei das Energiesparen!
Zur Studie: Link