Der Spiegel macht in seiner aktuellen Ausgabe das „Kettensägen-Massaker“ der deutschen Windkraftprofiteure publik. Bundesweit bekannt seien den Umweltverbänden über 60 Fälle, wo unbekannte Täter Bäume mit Brut- und Nistplätzen gefällt oder die Vogelnester direkt zerstört haben. Die Nester liegen alle in Potentialgebieten für Windkraftanlagen. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.
Gemäß der aktuellen Ausgabe der deutschen Zeitschrift „Der Spiegel“ nehme die systematische Zerstörung von Vogelnestern im Perimeter von geplanten Windkraftanlagen in Deutschland zu. Die Vogelschutzexperten des deutschen Naturschutzbundes NABU sehen den Grund dafür in der wichtigen rechtlichen Bedeutung des Vogelschutzes. Hat es im Potentialgebiet für Windkraftanlagen Brut- und Nistplätze geschützter Arten, blockieren diese den Bau von geplanten Windkraftanlagen. Durch die Zerstörung der Nester werde nun dafür gesorgt, dass diese Hürden beseitigt werden.
Bisher ist bundesweit bereits eine hohe Zahl von rund 60 Fällen bekannt, die Täter konnten nie gefasst werden. Besonders betroffen seien Nist- und Brutplätze von Rotmilanen. Deren Nester würden durch Fällen der Bäume, auf denen sich die Nester befinden, systematisch zerstört. Der NABU berichtet, dass in einigen Bundesländern „mafiöse“ Zustände herrschen. „Wenn man nichts gesehen oder gehört haben will, deckt man einander oder liefert abenteuerliche Erklärungen und Lügen.“
In Deutschland gilt die Regel, dass während drei Jahren nach der Eliminierung eines Brut- und Nistplatzes eine Sperrfirst für Windkraftanlagen gelte. Da die Bewilligungsphasen aber meist länger dauern, ist die Zerstörung von Vogelnestern lukrativ.
Freie Landschaft Schweiz fordert die Politik auf, aus den schrecklichen Erfahrungen in Deutschland Lehren zu ziehen. Zum Schutz unserer einheimischen Vogelwelt und Biodiversität müssen die schweizerischen gesetzlichen Regelungen und die Umsetzung in den Umweltverträglichkeitsprüfungen so gestaltet werden, dass die Zerstörung von Brut- und Nistplätzen geschützter Vogelarten den Promotoren von Windkraftanlagen keinen Vorteil bringen können. Ansonsten ist zu befürchten, dass die mafiösen Machenschaften von Deutschland auch auf unser Land übergreifen. Windkraftanlagen sind dank den sehr hohen Subventionen von rund einer Million pro Anlage und Jahr finanziell sehr lukrativ – doch auch in der Schweiz blockieren Brut- und Nistplätze von geschützten Vogelarten viele geplante Windkraftanlagen.
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