Der Adler vom Chasseral durch BKW-Windpark getötet: Sofortiges Moratorium für Windkraftanlagen nötig!

Freie Landschaft Schweiz ist schockiert über die Nachricht, die BirdLife Schweiz heute Morgen an die Medien verschickte: Ein Steinadler wurde von einer Windturbine des Windparks Mont Crosin getötet. Das von BirdLife veröffentlichte Foto zeigt einen gestorbenen Altvogel, der wahrscheinlich zu dem Paar gehörte, das regelmässig um den Chasseral brütete. Freie Landschaft Schweiz fordert ein sofortiges 10-jähriges Moratorium für Windkraftprojekte, die sich in Gebieten befinden, die Konflikte mit stark gefährdeten Vogelarten aufweisen.

(c) BirdLife Suisse
(c) BirdLife Schweiz

Im Jura gab es für viele Jahre nur zwei genutzte Nistplätze für Steinadler, den „König der Lüfte“. Folglich gab es nur zwei Paare dieses gefährdeten Vogels im Schweizer Jura. Kürzlich kam ein weiteres Paar im Neuenburger Jura dazu. Nun ist ein Adler auf dem Mont Crosin von einer Windkraftanlage der BKW (Juvent) erschlagen worden. Man hat das Tier ohne Kopf auf dem Gelände des grössten Windparks der Schweiz gefunden.

Umweltorganisationen warnen Behörden, Medien und die Öffentlichkeit immer wieder vor der Bedrohung, die Windparks für die Biodiversität in unserem Land darstellen. Die heutige Nachricht bestätigt die Ernsthaftigkeit der Gefahr, von der eine große Anzahl geschützter Arten betroffen ist. Durch den Tod eines Adlers ist die ganze Population im Schweizer Jura gefährdet!

Die Maßnahmen der Betreiber von Windparks zur Vermeidung von Kollisionen mit nistenden Vogelarten sind nachweislich unwirksam. Derzeit sind viele Windkraftprojekte in Gebieten geplant, die für die Vogelwelt sehr empfindlich sind, insbesondere im Jurabogen, wo das Überleben vieler Vogel- und Fledermausarten mit den Windkraftprojekten in Konflikt steht.

In Anbetracht des Ausmaßes des Risikos fordert Freie Landschaft Schweiz ein sofortiges, zehnjähriges Moratorium für alle Windkraftprojekte, die ein potenzielles Risiko für die Vogelwelt darstellen. Dieses Moratorium soll es ermöglichen, die Risiken zu evaluieren und die notwendigen Massnahmen zu ergreifen, damit nicht noch schlimmere Schäden an der Biodiversität unseres Landes entstehen. Der Adler vom Chasseral ist leider nicht mehr zu retten.

Zur Medienmitteilung von BirdLife (Französisch): hier