Fiasko auf dem Nufenen

Der Bund und die Windlobby hatten ihn mitten in der Kampagne zur Energiestrategie 2050 glanzvoll eingeweiht: Der Windpark am Griessee nahe dem Nufenenpass im Wallis. Allerdings ist der Windpark ein schwarzes Loch: Eine seriöse Studie des Physikers Dr. sc. J.-Bernard Jeanneret beweist, dass dieses Projekt unter dem Strich sehr viel Geld kosten wird. Die Kilowattstunde soll zu 48 Rappen verkauft werden, um die Produktionskosten zu decken, das Zehnfache (!) des aktuellen Marktwertes.

Für den Physiker, der am CERN arbeitete, war das Debakel vorhersehbar. Für Jeanneret ist es unerklärlich, warum das Departement von Doris Leuthard, insbesondere das Bundesamt für Energie BFE, über fünf Jahre lang so begeistert von diesem Projekt gewesen sein konnte.

Der Projektant Swisswinds hatte seine Baubewilligung 2014 mit einer ausgewiesenen Produktivität von 13 bis 14 GWh/Jahr eingereicht. Das Ergebnis: Kürzlich veröffentlichte Zahlen zeigen, dass im Jahr 2017 weniger als 8 GWh (!) erzeugt wurden. Mit einer Auslastung von 9.5% ist dieser Windpark praktisch der schlechteste in der Schweiz.

Die Schlussfolgerungen sind vielfältig und reichen von der Schwäche der Windressourcen in der Schweiz bis hin zur irreführenden politischen Vermarktung der Windlobby. Aber vor allem müssen wir aufhören, den Promotoren zu glauben, die fragwürdige Zahlen vorlegen, um ihre Projekte zu verwirklichen; Zahlen, die der Realität am Ende widersprechen, wenn das Projekt erst einmal gebaut ist. Dann ist es aber zu spät.

Zur Studie (Französisch): Link.