Jetzt auch das Aus für Windturbinen im Appenzellerland

Die Nutzung der Windenergie durch gigantische Turbinen hat es in der Ostschweiz schwer. Mit dem Windpark Honegg in Oberegg AI ist das nächste Windparkprojekt gefallen. Freie Landschaft Schweiz fordert nun auch in der Westschweiz eine kritische Betrachtung von geplanten Industriezonen für Windparks in intakten Landschaften.

(c) Appenzell.ch

Weil 200m grosse Windturbinen mit der intakten Landschaft des Appenzellerlands schlicht unvereinbar seien, hat die Standeskommission des Kantons Appenzell-Innerrhoden den Standort Honegg-Oberfeld in Oberegg AI aus dem Richtplan gestrichen. Das dort geplante Projekt mit zwei gigantischen Windkraftanlagen kann somit nicht realisiert werden.

Gegen den Windpark haben sich die Kantone Appenzell-Ausserrhoden, St. Gallen und das österreichische Land Vorarlberg sowie weitere 500 Parteien in der Vernehmlassung geäussert. Insbesondere vom Kanton Appenzell-Ausserrhoden wurde gefordert, alternative erneuerbare Energien zu fördern, wie Biomasse, Fotovoltaik und die Wasserkraft.

Das Appenzellerland soll damit wie die Linthebene von 200m grossen Windkraftanlagen verschont bleiben. Freie Landschaft Schweiz gratuliert dem Verein Pro Landschaft AR/AI für ihren grossartigen Einsatz für den Schutz von Landschaft, Flora und Fauna und der Anwohner.

Vergangene Woche entschied das Kantonsgericht des Kantons Waadt, den Windpark St. Croix VD zu genehmigen. Der Windpark soll in einer ebenfalls intakten Jura-Landschaft entstehen und bedroht lokal lebende und ziehende Vogel- und Fledermausarten. Im Gegensatz zu den Kantonsbehörden in der Ostschweiz ist die Zustimmung in der Westschweiz zur Nutzung der Windenergie durch gigantische Windturbinen nach wie vor gross.

Die Landschaftsbelastung durch die Energiewende würde vor allem die Westschweiz betreffen, sollte dort nicht rechtzeitig die Einsicht zustande kommen, dass der Nutzen von gigantischen Windturbinen in keinem Verhältnis zum Schaden steht. Die  Politik und die Behörden der Westschweiz sind aufgefordert, die Erneuerbaren in den bereits zersiedelten Gebieten zu fördern.

Die Nutzung der Erneuerbaren Wind und Sonne ist immer mit dem Problem verbunden, dass die Energie gespeichert werden muss, um auch bei Windstille und in der Nacht Strom zu haben. Daher sind kleine Anlagen in Gebieten mit vorhandenen Infrastrukturen gegenüber Grossanlagen in unverbauten Landschaften vorzuziehen, um die ohnehin bereits stark belastete Schweizer Landschaft zu schonen.