Mont-Crosin: eine Verschwendung öffentlicher Gelder

14 Millionen CHF: Das ist der Betrag, den die Juvent SA 2019 vom Bund für ihr Windkraftwerk Mont Crosin erhalten hat. Dieser Zuschuss wird von den Stromverbrauchern finanziert, sowohl von Privatpersonen als auch von Unternehmen. Die Eigentümerin von Juvent, die BKW SA, erwirtschaftete im gleichen Jahr einen Rekordgewinn von 433 Millionen Franken. In einer Zeit, in der viele unabhängige Menschen und Firmen um ihr Überleben kämpfen und die Schweiz von einer grossen Wirtschaftskrise bedroht ist, dürfen wir mit Recht behaupten, dass es sich dabei um einen Skandal handelt: die Verschwendung öffentlicher Gelder für die nutzlose Subventionierung grosser, super-begünstigter Stromkonzerne.

 

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Die Zahlen des Bundesamtes für Energie BFE bleiben in den Medien in der Regel wenig beachtet. Zu Unrecht: Die Zahlen verschleiern, was als Fehlfunktion unseres Fördersystems für erneuerbare Energien angesehen werden muss. So erhielt beispielsweise die Juvent SA im Jahr 2019 nicht weniger als 13’845’288 CHF an öffentlichen Geldern für ihr Windkraftwerk auf dem Mont-Crosin. Das sind 55% mehr als 2018, vor allem dank des stärkeren Windes.

Dieser Umstand ist in mehr als einer Hinsicht skandalös: In einer Zeit, in der eine beispiellose Wirtschaftskrise das Wirtschaftsgefüge des Jurabogens bedroht, in einer Zeit, in der große Fragezeichen über die Zukunft unserer öffentlichen Finanzen und unserer Steuern hängen, ist es unverständlich und nicht hinnehmbar, dass ein großer Stromkonzern mit einem Nettogewinn von fast einer halben Milliarde Franken mit Geldern von Stromverbrauchern subventioniert wird. Ebenso fragwürdig ist die Erhöhung der Dividende an die Aktionäre der BKW AG um 22 Prozent! Gleichzeitig bangen viele Menschen um ihre Zukunft und fürchten sich vor der Arbeitslosigkeit.

Es ist das gesamte Fördersystem für erneuerbare Energien, das hier seine umstrittenen Eigenschaften zeigt: Es läuft darauf hinaus, Millionen an Unternehmen zu zahlen, die keinen Bedarf daran haben. Unterdessen sind viele Photovoltaik-Projekte auf Eis gelegt, während andere wegen unzureichender finanzieller Unterstützung einfach nicht umgesetzt werden. Diese Projekte wären deutlich vorteilhafter, ohne die Landschaft und die biologische Vielfalt zu schädigen, und sie würden eher unseren einheimischen KMU als den Windturbinenherstellern ausserhalb unseres Landes zugutekommen.

Freie Landschaft Schweiz fordert die vollständige und sofortige Abschaffung der Windenergie-Subventionen und ihre Übertragung auf Photovoltaik- und Biomasse-Projekte, die wirklich finanzielle Unterstützung benötigen. Eine solche Massnahme ist notwendig, um sowohl Gerechtigkeit als auch echte Fortschritte bei der Energiewende zu gewährleisten.

Zu den Zahlen des BFE: Link