Ein Blick nach Deutschland zeigt eindrücklich, wie fragil ein Energiesystem ist, das stark auf Windkraft setzt. Im ersten Quartal 2025 wurde dort erstmals seit zwei Jahren wieder mehr Strom aus fossilen Energien erzeugt als aus erneuerbaren Quellen. Grund: Es wehte zu wenig Wind.
50,5 % des Stroms stammten aus Kohle, Erdgas und Co., während der Anteil der erneuerbaren Energien auf 49,5 % zurückfiel – ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr, als sie noch 58,5 % ausmachten. Besonders betroffen war die Windkraft, die allein um 17 % einbrach. Und was passierte stattdessen? Der fossile Anteil legte um 19,3 % zu. Kohle, Erdgas und Importe mussten die Lücke füllen.
Diese Zahlen entlarven eine zentrale Schwäche der Windenergie: Sie ist wetterabhängig – und damit unzuverlässig. Wenn kein Wind weht, stehen die Rotoren still. Dann springen fossile Kraftwerke ein oder es wird Strom teuer importiert. Und obwohl Windkraft weiterhin mit 27,8 % wichtigster Einzelträger bleibt, zeigt dieses Beispiel: Ohne verlässliche Backup-Systeme funktioniert eine sichere Stromversorgung nicht.
Auch in der Schweiz wird aktuell diskutiert, wie mit der sogenannten Stromreserve umzugehen ist – dabei sollten solche Entwicklungen aus dem Ausland unbedingt berücksichtigt werden. Der Aufbau einer doppelten Infrastruktur ist unnötig, teuer und schlussendlich klimaschädlich. Jede Windturbine, die errichtet wird, braucht ein zusätzliches Ersatz-Kraftwerk.
👉 Mehr dazu im Originalbericht der Tagesschau:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/windkraft-erdgas-kohle-sonne-energiemix-100.html